Prolix-Gastrotipps - Freiburg
Samstag, 27. April 2024
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Tourismus in Freiburg:
Freiburg: Wintershooting (c) Schwarzwald Tourismus
 
Tourismus in Freiburg:
Ãœbernachtungen im Jahr 2023 erstmals bei 2,1 Millionen

Auslastung der Hotellerie weiterhin unter Vorkrisenniveau

Nachdem die Übernachtungszahlen im Tourismus in Freiburg 2022 erstmals die 2 Millionen-Marke überschritten haben, konnten diese 2023 weiter gesteigert und ein neuer Rekord erzielt werden: Von Januar bis Dezember 2023 wurden in Freiburg 2,12 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten registriert. Das entspricht einem Plus von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2022 sowie einem Plus gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 von 16,5 Prozent. Die Übernachtungszahlen in ganz Baden-Württemberg befinden sich für das Jahr 2023 10,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Um die Hotellerie und die Gastronomie nachhaltig zu unterstützen und ihre Zielgruppen gezielt anzusprechen, hat die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) eine Marketingkampagne für 2023 und 2024 sowie weitere Projekte und Themen 2023 umgesetzt, wie die Fortschreibung des Tourismuskonzept 2, das im April 2024 dem Gemeinderat vorgelegt wird, und Veranstaltungsformate und Projekte zur Schaffung von Besuchsimpulsen, wie das Fashion & Food Festival Freiburg, den Feierabend Markt im Colombipark oder die Zwischennutzung von leerstehenden Flächen für Pop-up Konzepte.

Tourismuskennzahlen im Jahr 2023

Mit insgesamt 2.122.843 Übernachtungen verzeichnet der Freiburger Reiseverkehr, also die Summe aus Hotels, Gasthöfen, Pensionen, Campingplätzen und der Jugendherberge, für das Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr sowie zu den Jahren vor der Coronapandemie einen Zuwachs: Die Zahlen liegen 16,5 Prozent über dem Vorkrisenniveau von 2019. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies laut dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg einem Plus von 4,1 Prozent.

Der Anteil der internationalen Gäste am Reiseverkehr in Freiburg ist 2023 im Vergleich zu 2022 um 15,3 Prozent gestiegen (571.068 ausländische Übernachtungsgäste in 2023). Auch hat der Anteil der ausländischen Übernachtungen 2023 wieder das Niveau der Vorkrisenjahre erreicht (+0,2 Prozent im Vergleich zu 2019). Dies ist insbesondere deshalb erfreulich, weil die Wertschöpfung der ausländischen Übernachtungsgäste in der Regel höher ist als die der Gäste aus dem Inland. Die Top Ten Herkunftsländer der ausländischen Freiburger Übernachtungsgäste führt im Jahr 2023 mit Abstand und bereits wie im letzten Jahr die Schweiz an, mit insgesamt 144.802 Übernachtungen (+4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, -0,3 Prozent gegenüber 2019), gefolgt von Frankreich mit 51.912 Übernachtungen (+10,2 Prozent zu 2022, +10,4 Prozent zu 2019) und Spanien mit 46.814 Übernachtungen (+23,7 Prozent zu 2022, -5,4 Prozent zu 2019). Auf dem vierten Platz befindet sich die Niederlande mit 44.897 Übernachtungen (+9,3 Prozent zu 2022, +20,9 Prozent zu 2019), auf Platz 5 befindet sich Italien mit 39.347 Übernachtungen (+17,4 Prozent zu 2022, - 7,4 Prozent zu 2019), gefolgt von den USA mit 34.368 Übernachtungen (+22,0 Prozent zu 2022, +5,9 Prozent zu 2019). Platz 7 belegt das Vereinigte Königreich mit 32.066 Übernachtungen (+67,5 Prozent zu 2022, +16,0 Prozent zu 2019). Platz 8 belegt Österreich mit 15.196 Übernachtungen (+0,5 Prozent zu 2022, +7,8 Prozent zu 2019). Auf Platz 9 liegt Belgien mit insgesamt 11.904 Übernachtungen (+8,9 Prozent zu 2022, -0,7 Prozent zu 2019) und Platz 10 belegen die Arabischen Golfstaaten mit 10.141 Übernachtungen (-10,5 Prozent zu 2022, -39,8 Prozent zu 2019).

Einen weiteren großen Anteil an den Übernachtungszahlen der ausländischen Gäste haben die asiatischen Länder mit insgesamt 46.644 Übernachtungen in 2023 (+19,4 Prozent zu 2022, -29,5 Prozent zu 2019). Hier konnten einige asiatische Länder wieder einen großen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen, darunter Japan (+184,4 Prozent zu 2022, -35,6 Prozent zu 2019), dicht gefolgt von Taiwan (+149,0 Prozent zu 2022, -25,3 Prozent zu 2019), China (+78,8 Prozent zu 2022, -59,8 Prozent zu 2019) und Indien (+74,6 Prozent zu 2022, +73,1 Prozent zu 2019).

Die Hotellerie hat bei den Übernachtungszahlen gegenüber dem Vorjahr ebenfalls ein Plus von 4,5 Prozent (1.502.641 Übernachtungen in 2023) zu verzeichnen, im Vergleich zum Vorkrisenniveau ein Plus von 13,3 Prozent. Die durchschnittliche Auslastung der angebotenen Schlafgelegenheiten in der Hotellerie liegt 2023 bei 52,6 Prozent und ist somit im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (51 Prozent in 2022). Die Auslastung liegt allerdings insgesamt weiterhin unter dem Niveau des Vorkrisenjahrs 2019 (57,6 Prozent und damit nur 0,1 Prozentpunkte hinter der Bettenauslastung aus dem Jahr 2015 von 57,7 Prozent). Dies ist unter anderem auf den Ausbau der Übernachtungskapazitäten in den Jahren vor der Coronapandemie zurückzuführen. Die Auslastung der Schlafgelegenheiten im Reiseverkehr insgesamt belief sich für 2023 auf 48,4 Prozent. 2022 belief sich die Bettenauslastung im Reiseverkehr auf 47,4 Prozent, 2019 auf 50,2, Prozent.

FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme: „Mit den Übernachtungszahlen für 2023 kann Freiburg den Rekord von 2022 nicht nur halten, sondern weiter ausbauen. Die aktuellen Herausforderungen für die Branche, wie der Arbeitskräftemangel, müssen allerdings sehr ernst genommen werden. Das fortgeschriebene Tourismuskonzept, das wir im April 2024 dem Freiburger Gemeinderat vorlegen werden, sowie ein starker Fokus auf den MICE-Bereich in den nächsten Jahren, sind wesentliche Bausteine, um die Tourismusbranche in Freiburg auch nachhaltig zu unterstützen und unsere touristische Arbeit erfolgreich fortsetzen zu können. Nachdem das neue Tourismuskonzept durch den Gemeinderat bestätigt wurde, werden die dort aufgeführten Maßnahmen sukzessive umgesetzt.“

Dr. Franziska Pankow, FWTM-Abteilungsleiterin Tourismus, Convention Bureau & Events: „Die erfolgreiche Tourismusarbeit Freiburgs ist ein Gemeinschaftswerk. Jede Institution, jedes Unternehmen und jeder Einzelne in Freiburg mit direktem oder indirektem Bezug zum Tourismus trägt eine Mitverantwortung dafür, wie attraktiv unsere Stadt für Einheimische und Gäste ist. Der enge Schulterschluss mit den Gastgeber_innen und allen weiteren Akteur_innen innen des Freiburgtourismus ist deshalb für uns von besonderer Bedeutung. Es gilt, den engen Schulterschluss mit den umgebenden Regionen zu bewahren und weiter zu intensivieren.“

Wiltrud Rösler, 2. Vorsitzende sowie Vorsitzende FG Tourismus und Hotellerie, DEHOGA Freiburg-Stadt: „Wir freuen uns über die positive Entwicklung der Übernachtungszahlen in Freiburg, sehen aber auch erhebliche Schwierigkeiten auf unsere Branche zukommen. Zum einen stehen den immer weiter steigenden betrieblichen Kosten den in der Nebensaison zu einem Preiskampf führenden großen Bettenkapazitäten Freiburgs diametral gegenüber. Zum anderen werden die kommenden Jahre aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu einer großen Herausforderung führen.“

Andrea Duarte, Dorint Thermenhotel Freiburg: „Die Gastronomiebranche in Freiburg sieht sich mit einem zunehmenden Arbeitskräftemangel konfrontiert, der durch den anhaltenden Wohnraummangel in der Region zusätzlich verschärft wird. Denn um diesen Engpass entgegenzuwirken, setzen Hoteliers und Gastronomen verstärkt auf die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland. Diese Strategie bringt jedoch, zusätzlich zur Sprachbarriere, noch einige Herausforderungen mit sich: die Unterkunft und die Arbeitsgenehmigung. Viele Hoteliers verzichten hierfür auf den dringend notwenigen Umsatz durch die Bereitstellung von eigenen Gästezimmern als Unterkunft für die ausländischen Fachkräfte. Ein weiteres bedeutendes Hindernis bei der Anstellung ausländischer Arbeitskräfte ist der oft langwierige Prozess bei der Erteilung von Arbeitserlaubnissen. Potenzielle Mitarbeiter warten oftmals monatelang auf die Genehmigung durch die Behörden. Eine Verbesserung der bürokratischen Prozesse wäre hier endlich wünschenswert.“

Projekte im Jahr 2023

Im Jahr 2023 hat die FWTM in Zusammenarbeit mit ihren Partner_innen verschiedene Projekte für den Tourismus in Freiburg umgesetzt. Nach dem Erfolg der ersten Restart-Kampagnen von 2020 bis 2022 und um Übernachtungsgäste für einen Aufenthalt in Freiburg in der Nebensaison zu begeistern, hat die FWTM von April 2023 bis Ende März 2024 eine weitere Marketing-Kampagne unter dem Motto #ganzschönfreiburg realisiert. Die Bewerbung erfolgte maßgeblich online, über digitale Außenwerbung und Printprodukte in verschiedenen Großstädten in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen, in der deutschsprachigen Schweiz sowie erstmals auch über Online-Audiowerbung im Umfeld von Reise-Podcasts. Das Gesamtbudget beläuft sich auf 190.000 Euro. Insgesamt konnte #ganzschönfreiburg bisher rund 70 Millionen Impressionen über alle Kanäle hinweg verzeichnen, womit die ursprünglich in der Kampagne geplanten 53.899.300 Impressionen bereits jetzt weit übertroffen werden konnten. Die Kampagne läuft noch bis Ende März 2024. Als inhaltliche Ergänzung wurde erstmals 2023/2024 im gleichen Markenstil und gezielt für Kulturveranstaltungen in Freiburg geworben, beispielsweise für das Zelt-Musik-Festival, die Mundologia, die Tanzplattform 2024 und auch für das in die Osterzeit verschobene Tamburi Mundi Festival.

Auch das Fashion & Food Festival am 29. und 30. September 2023, das über zwei Tage hinweg ein vielfältiges Angebot an verschiedenen Events, Aktionen und Fashion Shows auf den öffentlichen Plätzen und bei den Händler_innen der Freiburger Innenstadt bot, trug maßgeblich zur Belebung der Freiburger Innenstadt bei. Nachdem die FWTM 2022 das neue Veranstaltungsformat Feierabend Markt im Colombipark initiierte, wurde das After-Work-Event auch 2023 an fünf Abenden im April und Mai 2023 fortgeführt und bot den Besucher_innen die Möglichkeit, in den Abendstunden bei insgesamt 13derprogrammes zur Belebung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Seit 2021 konnte die FWTM gemeinsam mit ihren Partner_innen acht Zwischennutzungen realisieren.

Freiburg Convention Bureau der FWTM

Allein das Convention Bureau der FWTM hat 2023 rund 233 Anfragen bearbeitet, 54 Veranstalter_innen nutzten den Hotel-Buchungsservice des Convention Bureaus. Um den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Freiburg zu stärken, bietet die FWTM außerdem ein Sponsoring wissenschaftlicher Veranstaltungen, insbesondere Kongresse und Tagungen, in Freiburg an. Finanziert wird dieses Sponsorship durch die der FWTM zur Verfügung gestellten Mittel aus der Übernachtungssteuer. Auch FWTM-eigene Netzwerkveranstaltungen wurden vom Convention Bureau 2023 initiiert, so u.a. das Branchentreffen FReiDENKEN, das sich an Personen richtet, die in den Bereichen MICE tätig sind und gemeinsam den Kongressstandort Freiburg stärken und international ausrichten wollen, oder auch der Touristische Stammtisch, bei dem Teilnehmende aktuelle Themen aus der Tourismusförderung der FWTM erfahren und sich mit anderen touristischen Partnern austauschen können.

Fortschreibung Tourismuskonzept für Freiburg
Fünf Jahre nach Fertigstellung des ersten Tourismuskonzepts für Freiburg wurde das Konzept im Jahr 2023 in enger Abstimmung mit dem Tourismusbeirat und den touristischen Leistungsträger_innen sowie unter Einbindung der betroffenen städtischen Ämter und Gesellschaften der Stadt Freiburg überarbeitet. Gründe hierfür sind die Entwicklungen im Reiseverhalten der Gäste, geänderten Rahmenbedingungen in der Branche und in der Gesellschaft sowie neue Strategien und Weiterentwicklungen im Freiburgtourismus selbst.

Ausblick 2024

Das neue Tourismuskonzept steht kurz vor seiner Finalisierung und wird planmäßig am 23. April 2024 in den Gemeinderat eingebracht. Im Anschluss wird es wieder den Rahmen für die touristische Strategie und Maßnahmen in den Bereichen Leisure und MICE bilden, die in den Folgejahren von der FWTM, den zuständigen Fachämtern sowie Dritten umgesetzt wird. Zudem läuft bis November 2024 in Abstimmung mit dem RVF eine Befragung von Übernachtungsgästen, um valide Zahlen über die ÖPNV-Nutzung in Freiburger Betrieben zu erhalten. Daneben sollen 2024 im Rahmen des Förderprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) weitere Teilprojekte wie das „Organisationskonzept City Initiative“ sowie eine Website für die Freiburger Innenstadt abgeschlossen werden. Auch weitere Popup-Konzepte sowie die dritte Ausgabe des Fashion & Food Festivals am 27. und 28. September 2024 sind geplant.
 
Eintrag vom: 16.03.2024  




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