Prolix-Gastrotipps - Freiburg
Donnerstag, 25. April 2024
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Keine ErnÀhrungswende ohne nachhaltige Gastronom*innen
Tag der nachhaltigen Gastronomie (c) Marion Hunger
 
Keine ErnÀhrungswende ohne nachhaltige Gastronom*innen
Zum Tag der nachhaltigen Gastronomie (18.6.) verweist Slow Food Deutschland (SFD) auf die zentrale Bedeutung der Gastronomie fĂŒr die Transformation unseres ErnĂ€hrungssystems. Der Verein appelliert an Politik und Verbraucher*innen, Gastronom*innen zu unterstĂŒtzen, die sich in fairen regionalen Netzwerken engagieren und lokale MĂ€rkte stĂ€rken. ZukunftsfĂ€hig arbeitende Chefs und Chefinnen sind mehr als Zubereiter*innen von Mahlzeiten. Sie sind Botschafter*innen fĂŒr ein faires Lebensmittelsystem, ob in Restaurant, Kantine oder Mensa. Viele von ihnen sind kulinarisch und politisch bei Slow Food beheimatet: in der Köch*innen-Vereinigung Chef Alliance sowie im GenussfĂŒhrer.

Köch*innen stehen ebenso wie ihre GĂ€ste unter dem Eindruck des Lockdowns. Dieser hat verdeutlicht: Restaurants und Lokale sind mehr als „nur“ Orte des Essens und Genießens. Sie sind Orte fĂŒr soziales Miteinander und die kulinarischen Visitenkarten einer Region. Es sind Orte, an denen Gastronom*innen die BrĂŒcke zwischen Bauch und Kopf schlagen können: Indem sie ihre GĂ€ste ĂŒber den Genuss fĂŒr eine planetenfreundliche ErnĂ€hrungsweise inspirieren. Köch*innen aus dem Slow-Food-Netzwerk haben bereits vor Jahren damit begonnen, den Genuss um die Verantwortung zu ergĂ€nzen. Dass sich immer mehr auf diesen Weg machen, spiegelt sich im stetig wachsenden Netzwerk der Chef Alliance sowie im GenussfĂŒhrer wieder. Beides sind wichtige Orientierungshilfen fĂŒr Verbraucher*innen bei der Suche nach Gastronom*innen, die nachhaltig wirksam sind; die neue GenussfĂŒhrer-App ebnet den Weg mit nur wenigen Klicks. „Wir hoffen, dass Verbraucher*innen die App nutzen, um die Gastronomie nach den langen herausfordernden Monaten des Lockdown zu unterstĂŒtzen“, erklĂ€rt Wieland SchnĂŒrch, Leiter des GenussfĂŒhrer-Herausgeberteams.

Chefs und Chefinnen aus dem SFD-Netzwerk sind Multiplikator*innen zwischen Erzeugung, Verarbeitung und Gast. Der Weg zum Ursprung ihrer Lebensmittel ist fĂŒr ihre GĂ€ste transparent. Indem die Köch*innen vielfĂ€ltige, frische und regionaltypische Lebensmittel mit kurzen Transportwegen bevorzugen, tragen sie zum Schutz von Mensch, Tier sowie Umwelt und Klima bei. Dieses Engagement habe Vorbildcharakter und verdiene WertschĂ€tzung, meint Jens Witt. Er leitet die Chef Alliance: „Wenn diese ‚Netzwerkgastronomie‘ weiter wĂ€chst, sich ihr immer mehr Köch*innen der Außerhausverpflegung anschließen, gewinnen wir an Strahlkraft und ermutigen eine wachsende Anzahl an Menschen, ganzheitlich gesunde ErnĂ€hrung mit guten Grundnahrungsmitteln auch in den eigenen vier WĂ€nden umzusetzen. Wir brauchen diesen Dominoeffekt fĂŒr die so wichtige ErnĂ€hrungswende, die wir nicht aufschieben können.“

Um nachhaltigen Gastronom*innen ihre wichtige Arbeit zu erleichtern, fordert Slow Food politische UnterstĂŒtzung und Förderung. StĂ€tten regionaler Wertschöpfung, vor allem die des Lebensmittelhandwerks, sind vielerorts der Industrialisierung zum Opfer gefallen. Hier braucht es eine Kehrtwende. „Seit der Corona-Pandemie genießt RegionalitĂ€t bei vielen Verbraucher*innen wieder einen höheren Stellenwert. Diesem Interesse sollte die Politik Folge leisten und Anreize fĂŒr verlĂ€ssliche Versorgungsangebote in den Regionen schaffen“, fordert Nina Wolff, amtierende SFD-Vorsitzende. Und die Verbraucher*innen? Auch sie können ihren Beitrag leisten, in dem sie bereit sind, fĂŒr gute Erzeugnisse faire Preise zu zahlen.
 
Eintrag vom: 29.06.2021  




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